Das Kriegstagebuch des Hauptmanns Karl Bänfer

Karl Ludwig Emil Bänfer wurde am 20. April 1868 in Wethen im nordhessischen Waldeck geboren. Er besuchte die Volksschule und anschließend das Progymnasium in Bad Arolsen. Im Februar 1887 legte er sein Abitur ab.

Nach seinem Schulabschluss wählte er den Forstberuf, absolvierte ein einjähriges forstliches Lehrjahr und studierte danach Forstwirtschaft an der Großherzoglich-Sächsischen Forstlehranstalt Eisenach. Das Studium schloss er 1890 mit dem Diplomexamen ab und ging anschließend als Forstreferendar in die Oberförsterei Bad Wildungen. Seine Referendarszeit unterbrach er, um einen einjährigen Militärdienst abzuleisten. Im Sommer 1898 übernahm er die Leitung der Fürstlichen Oberförsterei Bad Arolsen und zog gemeinsam mit seiner Ehefrau Louise dorthin um. In Bad Arolsen wurden auch seine beiden Söhne Kurt und Hans geboren. 1913 ernannte ihn der Fürst zu Waldeck zum Forstmeister.

Anfang August 1914 wurde Bänfer im Alter von 46 Jahren zum Kriegsdienst an die Westfront einberufen. Aufgrund seines fortgeschrittenen Alters und seiner Erfahrung im Militärdienst wurde er im Rang eines Hauptmanns zunächst als Kompanieführer und ab 1915 als Bataillonsführer eingesetzt, weshalb er kein einfacher Soldat war. Aus seinem Kriegstagebuch geht hervor, dass ihm als Bataillonskommandeur etwa 1.100 Soldaten unterstellt waren.

Am 5. Oktober 1918 wurde Bänfer in den Argonnen nahe der Stadt Autry bei den Rückzugskämpfen von einem französischen Soldaten erschossen.